Werner Panse
Gemeinsamer Weg
Trotz seines jungen Alters war Werner Panse einer der engsten Freunde Egon Stoll-Berberichs, und die Familien halten bis heute Kontakt. Werner Panse war zwar acht Jahre jünger als Egon Stoll-Berberich, doch beide kannten sich bereits seit Anfang 1941, als die III./St.G. 1 auf Sizilien eingesetzt war, wobei Werner Panse Flugzeugführer in der 9./St.G. 1 und Egon Stoll-Berberich beim Stab der III./St.G. 1 Verwendung fand.
Auch in Russland waren Panse und Stoll-Berberich eine lange Zeit gemeinsam in der III./St.G. 1 als Staffelkapitäne eng verbunden. Erst im Frühjahr 1944 trennten sich ihre Wege, als Egon Stoll-Berberich Kommandeur der III./SG 151 wurde.
Nach dem Krieg war es Werner Panse, der Egon Stoll-Berberich zu einer Bewerbung bei der Bundeswehr überredete. Mehrfache private Besuche sowie die intensive Überredungskunst des langjährigen und bereits 1956 in die Bundeswehr übernommenen Freundes konnten Egon Stoll-Berberich zu einer Wiederaufnahme des Soldatenberufs bewegen, die schließlich 1960 mit seiner Einstellung als Hauptmann in die Bundeswehr endete.
Panse verblieb im Dienst der Bundeswehr bis 1976 und wurde als Oberst pensioniert.
Eckdaten
Geburtsdatum | 19. Dezember 1921 in Berlin |
Sterbedatum | 23. Juni 1995 Gardasee, Italien1 |
Letzter Dienstgrad (WL) | Hauptmann |
Letzter Dienstgrad (BW) | Oberst |
Auszeichnung | Ritterkreuz am 4. Mai 1944 als Oberleutnant |
Bilder
Werner Panse zählt zu den jüngsten Staffelkapitänen und Ritterkreuzträgern. Panse wurde im November 1939 Soldat und erlebte nach seiner fliegerischen Ausbildung in seinem ersten Frontkommando im Februar 1941 an der Kanalküste mit den Nachteinsätzen auf Ju 87 gleich die schwierigsten Einsätze. 21 mal flog Panse bei Nacht in Einzelangriffen über den Kanal gegen Schiffsziele in der Themsemündung und gegen küstennahe Ziele in Südengland. Panse wurde am 1. April 1941 Leutnant und erhielt nach diesen Einsätzen am Kanal im November 1941 das EK I. Ende 1941 wurde Panse in die 9./St.G. 1 nach Sizilien versetzt zum Einsatz gegen Hafenanlagen und Flugplätze auf Malta. Im Februar 1942 verlegte die Gruppe an die Ostfront. Panse flog u. a. Sondereinsätze gegen die Schlüsselburg und gegen die Newa-Brücken, zerstörte im Kampf um den Kessel von Welijki Luki Panzerzüge und Bahnhofsanlagen, wurde dabei durch Flaktreffer schwer verwundet, brachte aber die Ju 87 noch zu den eigenen Linien zurück. 1943 verlegte die Gruppe in den Mittelabschnitt. Panse wurde am 1. April 1943 Oberleutnant, flog in der Schlacht um Orel und Kursk, war an der Bereinigung gar mancher Krisenlage nach Durchbruch sowjetischer Panzerkräfte beteiligt. Sein Bordfunker in all den Einsätzen mit derJu 87 war Oberfeldwebel Hudler. Mit der Umrüstung auf FW 190 in Wilna wurde Oberleutnant Panse im März 1944 Kapitän der 9. Staffel, der Staffel, in der er seit 1941 flog und erhielt am 4. Mai 1944 nach über 600 Einsätzen das Ritterkreuz. Am 1. Juni erfolgte die Beförderung zum Hauptmann. Bei seinem 836. Einsatz am 1. August 1944, Tiefangriff gegen die starke Massierung feindlicher Kräfte im Baranow-Brükkenkopf erhielt Hauptmann Panse einen Flaktreffer in den Kraftstofftank unter dem Flugzeugführersitz, zog die brennende FW 190 hoch, um aussteigen zu können, erlitt Verbrennungen, verletzte sich beim Aussteigen und landete bewußtlos in der Weichsel, genau auf den eigenen Linien, konnte sich instinktiv noch retten. Nach seiner Genesung wurde Hauptmann Panse in den Stab des Generals der Schlachtflieger versetzt und war als Verbindungsoffizier zur Technischen Luftrüstung an der Beratung von Weiterentwicklungen von Flugzeugen beteiligt. Dabei flog er in Adlershof die ersten Versuche mit der B 9, einer Neuentwicklung mit dem auf dem Bauche liegenden Flugzeugführer, mit dem Ziele, die auftretenden Geschwindigkeiten im Sturzflug erträglicher zu machen. B 9, eine interessante Konstruktion, mit zwei Argus-Motoren, mit hängendem Seitenruder, wegklappbarer Kopfstütze, Brustfallschirm, Start schwieriger als Landung. Bei diesen Sturzversuchen von 90 Grad wurden Beschleunigungen von 13 g gemessen! Hauptmann Panse trat 1956 in die Bundeswehr ein, war 1976 Oberst im Ministerium.2
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siehe: www.wolfganghistorica.com (externer Link, zuletzt besucht am 24.08.2024) ↩
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Brütting, Georg (1976): Das waren die deutschen Stuka-Asse 1939-1945, Motorbuch-Verlag, Stuttgart, Seite 234f. ↩