Deutsches Kreuz
Noch bevor Egon Stoll-Berberich das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen bekam, erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold. Wie auch bei den vorhergehenden Auszeichnungen trägt Egon Stoll-Berberich noch seinen Geburtsnamen "Egon Berberich". Insbesondere bei Recherchen führt die Namensänderung zu Verwirrungen. Sowohl die Karteikarte der Stammakte, als auch die Urkunde, welche aufgrund der Größe zur Aufbewahrung geknickt werden musste, tragen den ursprünglichen Namen.
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Urkunde zur Verleihung des "Deutschen Kreuz in Gold" an Egon (Stoll-) Berberich. |
Im Gegensatz zu den zuvor verliehenen Auszeichnungen liegen insgesamt drei Reaktionen in Form von Briefen und Zeitungsartikeln vor.
Reaktionen in der Presse
Im Bergsträßer Anzeigeblatt vom 4. Juni 1943 heißt es: „Lokales; Bensheim, den 4. Juni 1943. Das Deutsche Kreuz in Gold für tapferen Bensheimer Stukaflieger. Hauptmann und Staffelkapitän Egon Stoll-Berberich, Sohn des Direktors Joseph Stoll zu Bensheim, wurde am 17. Juni 1913 in Gera geboren. Er besuchte das Gymnasium zu Bensheim, das er 1934 mit dem Abitur verließ. Am 1. April 1934 trat er in die Landespolizei Darmstadt ein. Seit 1. Mai 1935 ist er Angehöriger der Luftwaffe, zuerst als Schlachtflieger, seit November 1938 als Stukaflieger. Er nahm an der Besetzung der Ostmark und des Sudetenlandes teil. Im Polenfeldzug erhielt er im Oktober 1939 das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Dann war er Teilnehmer an der Offensive im Westen (Holland, Belgien, Frankreich) und wurde im Juni 1940 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Anschließend flog er sehr schwere Einsätze gegen England und ist von Februar bis Juni 1941 am Kampf im Mittelmeer (Malta), seit 22. Juni 1941 am Kampf gegen die Sowiet-Union beteiligt.“
In der Hessischen Landeszeitung, ebenfalls vom 4. Juni 1943, ist der Text gleichlautend, allerdings wurde dem Artikel noch ein Bild von Egon Stoll- Berberich beigefügt.
Reaktionen in Briefen
Neben der Erwähnung in Zeitungen erhält Egon Stoll-Berberich auch einen Brief, der die Verleihung des Deutschen Kreuzes zum Anlass nimmt, sehr patriotische Glückwünsche auszusprechen. Die Schrift und der Sprachgebrauch deuten auf eine bereits ältere Dame hin, die am 3. Juni 1943 schrieb:
„Bensheim 3. Juni 1943. Sehr geehrter lieber Herr Egon! Empfangen Sie die herzlichsten Glückwünsche zu Ihrer neuesten Dekoration, dem „Deutschen Kreuz in Gold!“ Eine solche Auszeichnung widerfährt nur einem ganz hervorragenden Soldaten, der in seiner Pflichttreue Geist und Körper daran setzt, seinem Vaterlande das größte Opfer darzubringen. Dieses Ehrenzeichen verdienen nur Männer die zum Vorbilde Anderer dienen, die als Helden dereinstmal in der Geschichte weiterleben. Daß Sie, lieber Egon, Ihrer Heimatstadt und Eltern durch diese Auszeichnung nicht nur allergrößte Freude bereitet haben, ist selbstverständlich, aber Bensheim wird seinen großen Sohn mit Ruhm und Ehre zu schätzen wissen. Möge der Allmächtige Sie weiter führen und vor allen Gefahren beschützen, die Sie gewiß schon oft bedroht haben, dies wünschen von ganzem Herzen Frau Katinka S. & Schwester Mathilde F.“
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Brief vom 3. Juni 1943 von Frau Katinka S. und Schwester Mathilde F. an Egon Stoll-Berberich anlässlich der Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold. |